15. Im
August In Osage County
Dialoglastig, aber hervorragend besetztes
Familienensembledrama, angeführt von Meryl Streep und Julia Roberts. Der
verbale Schlagabtausch zwischen den Beiden hat’s auch in sich oder haben Sie
schon mal je aus Pretty Womans Mund: „Eat The Fuckin‘ Fish, Bitch!“ gehört?
14. Dallas Buyers Club
Ein wichtiger und aufwühlender Film über das Thema AIDS in
Amerika in den 80er Jahren. Der Mann der Stunde Matthew McConaughey spielt
hier einen rassistischen und homophoben Rodeoreiter, der sich mit dem Virus
ansteckt und im Laufe des Films eine Wandlung durchlebt, glücklicherweise frei
von jeglichem Hollywood-Kitsch. Jared Leto ist hier auch wundervoll als
gutherzige Transe.
13. Only Lovers Left Alive
Nicht schon wieder ein Vampirfilm! Aber es gibt Entwarnung:
Das ist hier ein leiser, lässiger und toll gefilmter Streifen mit der
einzigartigen Tilda Swinton, vielleicht kann man auch sagen: TWILIGHT für
Erwachsene?! Atmosphärisch, lakonisch und tiefgründig. Kongenial von Jim
Jarmusch in Szene gesetzt.
12. Philomena
Auf wahre Begebenheiten beruhend mimt hier die fabelhafte
Judi Dench die titelgebende und gläubige PHILOMENA, die sich zusammen mit dem
etwas zynischen Atheisten und Journalisten Sexsmith (Steve Coogan) auf die
Suche begibt, ihren verlorenen Sohn wiederzufinden.
Tolles Drehbuch mit der genau wohldosierten Portion aus Tragik und Humor.
11. Nebraska
Im strengen s/w gefilmt geht’s hier um den etwas dementen
und sturen Woody (Bruce Dern), der glaubt eine Million Dollar gewonnen zu
haben. Gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Frau Kate (super: June Squibb)
macht er sich auf die Reise nach Nebraska in die gemeinsame Vergangenheit, aus
der wir lernen werden, das die großen amerikanischen Werte wie Religion und
Geld sich in diesem Umfeld als bizarres Auslaufmodel entpuppen. Ein weiterer
Volltreffer für Regisseur Alexander Payne. Sehenswert!
10. Mr. Turner – Meister des Lichts
Ein Biopic über den exzentrischen Maler William Turner,
genial dargestellt von Timothy Spall. Einer meiner Lieblingsregisseure Mike
Leigh (LÜGEN UND GEHEIMNISSE) hat dieses kunstvolle Werk mit dem richtigen
Gespür aus Turners Geist und Zeit eingefangen. Und Spalls ausgezeichnetes
Farbpalettespiel wird hoffentlich bei den nächsten Oscars zumindest mit einer
Nominierung bedacht.
9. Maps To The Stars
Hier zeigt uns Regisseur David Cronenberg Horror, aber der etwas anderen Art. Es geht um Die Maschinerie Hollywood, den Wirkenden vor und
hinter dem ganzen Glamour mit all seiner Verlogenheit, Perfidität,
Selbstverliebtheit und den abgründigen Geheimnissen. Mutig hier auch die wie
immer sensationelle Julianne Moore in einer Rolle, die mit Sicherheit nicht
jede spielen würde und könnte. Eine bitterböse Komödie vom Anfang bis zum
Finale!
8. Snowpiercer
Ein Actionfilm, so wie ich ihn mag. Aufregend und toll
besetzt (und schon wieder Tilda Swinton!) geht es hier um die letzten Menschen
auf der Erde in einem Hightech-Zug, das ewig seine Kreise zieht, bis die unter
erbärmlichen Zuständen zusammengepferchte Unterschicht die Schnauze voll hat
und mit Kampfansage den Zug von hinten nach vorne (zur ominösen Maschine) erobern
will. Ein Film mit expliziter Gewaltästhetik, so abgedreht und erstaunlich
ideenreich, das es einem schwindlig wird. Großartig!
7. Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis
Ein spannender, zudem sehr gut geschriebener und stark gespielter
Thriller über die gierige Medienlandschaft und ihrem nicht zu stillenden
Sensationshunger. Jake Gyllenhaal ist grandios in der Rolle des
Kleinkriminellen Louis Bloom, der auch über Leichen geht. Verstörend und mit einer
Nachhall-Wirkung, die sich gewaschen hat.
6. Her
Ein faszinierender, wenn auch ungewöhnlicher Film über das
Thema aller Themen: die Liebe. Joaquin Phoenix spielt den einsamen und
introvertierten Theodore, der sich in das Betriebssystem ‚Samantha‘ (im
Original gesprochen von Scarlett Johansson) verliebt. Klingt schräg, ist aber
wunderschön insziniert. Das Drehbuch von Spike Jonze gewann zu Recht den Oscar,
der Soundtrack ist ebenfalls klasse. Berührt.
5. Boyhood
Für sehr viele Kritiker der Film des Jahres und Oscarfavorit
für die kommende Verleihung. Die Tatsache, dass dieses Projekt über 12 Jahre
Entstehungzeit gebraucht hat, macht ihn schon mal sehr Besonders. Regisseur
Richard Linklater hat alle Schauspieler verpflichtet über die gesamte Dauer einmal
im Jahr paar Szenen zu drehen um daraus einen abendfüllenden Spielfilm über
einen Jungen vom Kind bis zum Erwachsenenalter realistisch darzustellen. Sicherlich
ein Ausnahmefilm und einer der Besten im vergangenen Jahr. Patricia Arquette
als Masons alleinerziehende Mutter kann sich schon mal einen Platz im Regal für
ihren Oscar freimachen, den sie höchstwahrscheinlich Ende Februar verliehen
bekommt.
4. 12 Years A Slave
Brutal und schonungslos zeigt hier Regisseur Steve McQueen
um 1841 das Schicksal des afroamerikanischen Geigenspielers Solomon Northup
(beeindruckend: Chiwetel Ejiofor), der unter Drogeneinfluss versklavt und
verkauft wird, bis er nach 12 Jahren `Hölle auf Erden` freigelassen wird.
Herausragend und gewaltig, in jeder Hinsicht. Der Film bleibt im Gedächtnis
haften.
3. Gone Girl – Das perfekte Opfer
Die Buchvorlage von Gillian Flynn war schon erstklassig, der
Film ist es auch. Meister David Fincher hat diesen stimmigen Thriller gedreht,
was man von der ersten Minute an auch ansieht. Sehr interessant die Tatsache,
das der überraschende ‚Twist‘ bei dieser Geschichte bereits schon zur Filmmitte
aufgelöst wird, der Rest der Handlung aber trotzdem noch sehr spannend bleibt,
das keine Langeweile aufkommt und das ist eine Kunst, die nicht jeder in diesem
Fach beherrscht. Komplex im Inhalt, aber nicht anstrengend zuzuschauen.
Rosamund Pike als Ben Afflecks verschwundene Frau ist brillant und für mich die
Schauspielerin des Jahres.
2. The Wolf Of Wall Street
Diese dreistündige Satire über den koksenden Börsenmakler
Jordan Belfort wirkt so Frisch, böse und
überdreht, man würde vermuten, dass es von einem blutjungen Regisseur gedreht
wurde. Aber es ist tatsächlich der 75jährige Martin Scorsese, der hier nochmal
zeigt, was in ihm steckt. Gier und Eitelkeit vernebeln Leonardo DiCaprio die
Sinne und nie war er besser wie in dieser Rolle. Eine hysterische Operette, wie
auf Speed. Wahnsinn!
1. The Grand Budapest Hotel
Mein Lieblingsfilm des Jahres sprüht nur so
vor Einfallsreichtum, Schönheit und Skurrilität. Wes
Anderson hat dieses vergnüglich raffinierte Kunstwerk geschaffen, das ziemlich
schräg aber auch sehr Original daherkommt, ein typischer Anderson eben.
Ich habe mich in diesen Film verliebt und habe nach Verlassen des Kinos noch
lange über das Gesehene geschwärmt. Der Cast ist bis in die kleinsten Rolle
ebenfalls superb besetzt. Ich erspare mir jetzt eine Inhaltsangabe, ich wüsste
auch gar nicht wie ich diese fabelhaften 100 Minuten in 2 Sätzen ausdrücken
soll. Anschauen!