Montag, 17. März 2014

Philomena (2014)


Philomena, was für ein wunderschöner Name. Die Lebensgeschichte von der Titelheldin, die sich auch so unglaublich zugetragen hat, ist allerdings alles andere als angenehm und himmlisch verlaufen. Für den Film adaptiert vom Co-Hauptdarsteller Steve Coogan mitsamt Jeff Pope,  in Szene gesetzt von dem britischen Regisseur Stephen Frears und dargestellt von der sensationellen Judi Dench in einer Oscarnominierten Hauptrolle.

Der Film beginnt mit einer Szene auf dem Jahrmarkt, wo Philomena Lee (in jung dargestellt von Sophie Kennedy Clark) Gefallen an einem Unbekannten und gutaussehenden Typ findet und mit ihm ihren allerersten Sex erlebt. Die damals im erzkatholischen Irland nicht aufgeklärte Philomena wird schwanger und für ihre ‚Sünde‘ von Ihrem Vater in ein Kloster gesteckt, wo Sie mit eiserner Hand den herrschsüchtigen Nonnen und unter qualvollen Schmerzen eine Steißgeburt ihren Sohn Anthony zur Welt bringt. Sie wird gezwungen in der Wäscherei zu arbeiten und muss verzweifelt mit ansehen, wie ihr noch junger Sohn im Alter von drei Jahren an eine fremde und wohlhabende Familie ‚adoptiert‘ wird. 50 Jahre später, an Anthonys Geburtstag, gesteht Philomena (Judi Dench) ihrer Tochter, das sie neben ihr noch ein weiteres Kind hat. Die Tochter lernt kurz darauf zufällig auf einer Party den gerade arbeitslosen Journalisten Martin Sixsmith (Steve Coogan) kennen und konfrontiert ihn mit dieser Geschichte. Zuerst eher ablehnend willigt dieser dann doch schließlich ein und begleitet Philomena auf dieser Reise und der ungewissen Suche nach ihrem verlorenen Anthony.

Eine Komödie? So steht es auf dem Filmplakat, aber für mich ist PHILOMENA eher dem Drama-Genre zuzuordnen, wenn dieser auch zwischendurch mit wohltuenden heiteren und trockenem Witz dargestellten Momenten ausgestattet ist. OK, einigen wir uns auf Tragikomödie, das mit Abstand schwierigste Genre überhaupt, daran scheitern die meisten. Es gibt aber auch viele positive Erwähnungen, die absoluten Kultstatus besitzen, wie etwa DAS APPARTMENT, AMERICAN BEAUTY, DER STADTNEUROTIKER, ETERNAL SUNSHINE OF A SPOTLESS MIND, ABOUT SCHMIDT oder DIE REIFEPRÜFUNG, die ich allesamt sehenswert und überaus großartig finde.

Das Drehbuch und die Dialoge sind in PHILOMENA geschliffen gut ausgearbeitet. Der Soundtrack von Alexandre Desplat (THE KING’S SPEECH, ARGO, DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON, DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, ZERO DARK THIRTY u.v.m.) klingt verträumt, passt aber perfekt zum Film. Ebenso sind die zwei Hauptdarsteller hervorragend besetzt, auch wenn sich diese alles andere als ähnlich sind. Martin ist ein Zyniker, etwas arrogant und ein Atheist, wohingegen Philomena die Gläubige, recht naive aber stets freundliche Person darstellt. Das aber harmoniert sehr gut auf der Leinwand und sorgt für einige Lacher, als z.B. Philomena Sixsmith auf dem Flughafen keine Zusammenfassung, eher die Nacherzählung eines unsäglichen Kitschromans schwärmerisch aufsagt, ohne etwas, ihrer Meinung nach, wichtiges auszulassen. Über eine besondere Tatsche darf man aber dennoch schmunzeln: PHILOMENA (von Rom) ist eigentlich der Name einer Heiligen, die als Beschützerin der Kleinkinder und Schwangeren, Gefangenen und Gefolterten gilt… und jetzt sieht man 'Sie' als das schwache Opfer in diesem Film, zumindest als Namensgeberin, die auch tatsächlich existiert. Das schreit geradezu nach Treppenwitz.
Früher wurde wohl im Namen 'Gottes' rasch geurteilt: Philomenas unehelicher Sohn ist eine Schande und ein Bastard, diese 'Sünde' muss 'bestraft' werden. Solche Verbrechen, die damals an den Frauen begangen worden sind, schocken mittlerweile kaum noch jemanden, es waren aber damals sehr harte und schwierige Zeiten für die hilflosen Betroffenen. Die Nonne Hildegard, die damals Philomena das Leid und die Entfremdung ihres Sohnes zu verantworten hat, wird hier als ziemlich böses und die der Reue unfähiges Biest dargestellt. Das bleibt allerdings auch der einzige, kritische Zeigefinger auf das System Kirche, sonst bleibt der Film eher neutral und konzentriert sich mehr auf das Hauptdarsteller-Gespann, dabei hat er einige ganz gute Ansatzpunkte, wie das vermeintlich heilige System, das mit Lügen, Habgier und sadistischer Kälte regiert. Offenbar wollte es Frears doch jedem Recht machen und bloß nicht zu viel Kritik aufzeigen. Die Story ist trotz diesem Kritikpunkt aber recht präzise erzählt und ohne zu verurteilen, was ich aber persönlich bisschen schade finde. Weniger Rührstück und mehr Biss und Mut zum Angriff hätte dem Film den letzten guten Schliff gegeben. Es bleibt unentschieden, was man ganz gut in einer Szene mit Sixsmiths Empörung über die Geschehnisse und Philomenas Vergebung und Akzeptanz relativ am Ende erleben darf. Nach und nach wird das Leben von Anthony in Rückblenden beleuchtet, der es beruflich sehr weit gebracht hat, auch wenn sein Leben, seinem damaligen Amt und seiner sexuellen Ausrichtung einen erkennbar eindeutigen Wiederspruch ergaben. Ich persönlich bin schon lange überzeugt ungläubig und sehr wohl Gott-los glücklich und das nicht erst seit den offiziellen Missbrauchsskandeln, wovor die meisten der Beteiligten und Mitverantwortlichen ihre Augen verschließen, was ich ungeheuerlich finde. Jeder Missbrauch, egal ob seelisch, körperlich oder im allerschlimmsten Fall sexuell, ist schon eins zu viel und das in einem Institut dass das Gute, Geborgenheit und Schutz predigt! Ohne mich.

Comedian und Synchronsprecher Steve Coogan  genießt in seiner Heimat Großbritannien schon lange Kultstatus, er hatte in der Vergangenheit bereits einige adrette Auftritte zeigen dürfen wie z.B. in NACHTS IM MUSEUM oder MARIE ANTOINETTE. Regisseur Stephen Frears, selbst ungläubig, nimmt seine Figuren in PHILOMENA sehr ernst und belohnt diese mit Respekt durch diese sehr authentische Geschichte. Er hat einen guten Riecher für spannende Rollen, vor allem für weibliche. So hatte neben Dench auch die andere britische Kino-Grande Dame Helen Mirren ihm ein grandioses Comeback mit THE QUEEN zu verdanken. Frears hat ebenfalls u.a. Klassiker wie THE GRIFTERS, HIGH FIDELITY, MEIN WUNDERBARER WASCHSALON und auch einen meiner absoluten Lieblingsfilme, das mit Glenn Close, John Malkovich und Michelle Pfeiffer kongenial besetzte Kostüm-Filmdrama GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN insziniert. Ich liebe diesen Film, vor allem seinen bösartigen Humor und Glenn Close zweifellos.

Judi Dench. Was soll man eigentlich noch alles zu dieser wunderbaren und charismatischen  Schauspielerin schreiben, was nicht schon bereits gesagt ist? Sie zählt gewiss zu den Besten ihrer Zunft und ich verneige mich mit einer persönlichen Top-5 Lieblings-Liste:

1.      Tagebuch eines Skandals

2.      Mrs. Brown

3.      Philomena

4.      Iris

5.      Chocolat

 
Frears und Dench haben zuvor schon kreativ 2005 in der Komödie MRS. HENDERSON PRESENTS miteinander gearbeitet. Das hat damals gut funktioniert und tut es in der neuen aktuellen Arbeit um eine, Achtung Schimpfwort ‚Human Interest‘-Story, ebenso wunderbar. Judi Dench sagt in dem Film, das sie die Menschen nicht hassen will. Man glaubt es ihr. Sie schenkt der echten Philomena ein Denkmal, die fast nur Ungerechtigkeit in ihrem Leben erfahren musste. Der Film lässt niemanden kalt, der ein Herz besitzt.

08/10

Montag, 3. März 2014

Academy Awards 2014

Die Oscars. Mittlerweile zum 86. Mal

Bevor ich zu meinen Eindrücken komme, die ich letzte Nacht live aufgeschnappt habe, erstmal ganz allgemein was zu der Veranstaltung.

Ehrlich gesagt, ist es mir egal, welchen Fummel gerade die weiblichen Stars und Sternchen auf dem roten Teppich tragen und diese stolz wie ein Pfau zur Schau stellen. Dieser Win-Win Deal mit den Filmkünstlern + Designern interessiert mich nicht, aber es soll ja angeblich Zeitgenossen geben, die sich nur deswegen die Verleihung anschauen. Aber sind die Academy Awards heuchlerisch, vor allem die Dankesreden? Kann sein. Hollywood ist eine Traumfabrik? Nach Insider-Berichten wohl eher eine Albtraumfabrik, wie ich die Tage vom schottischen Autor John Niven  im Rolling Stone-Interview nachlesen durfte. Aber warum schaue ich sie mir dann an? Um mich aufzuregen, wenn jemand unverdient gewinnt oder gar nicht erst nominiert ist? Eventuell, obwohl nein, dafür habe ich meine eigenen Bestenlisten. Teilweise aber schon, denn die allermeisten Mitglieder der Academy sind bekanntlich männlich, weiß, bereits im Grandpa-Alter und konservativ (klingt, als würde die CSU die Gewinner bestimmen). Das erklärt auch, warum manchmal hochfavorisierte Werke nicht gewonnen haben, wie z.B. 2005 BROKEBACK MOUNTAIN, das dem klischeebehafteten Rassismus-Drama L.A. CRASH unterlang, über den heute kein Mensch mehr redet. Es ist auch bekannt, dass nicht immer die wirklich BESTE Leistung gewinnt, sondern das Ganze auch mit viel Sympathie und Popularität zu tun hat, die besten Beispiele sind hier Sandra Bullock, 2009 für THE BLIND SIDE und Julia Roberts, die 2000 für ERIN BROCKOVICH gewann. Solide bis gute Performances, aber wer REQUIEM FOR A DREAM mit der unglaublichen Ellen Burstyn je gesehen hat, wird diesen Film und vor allem ihre Leistung niemals vergessen und lässt die Roberts mit ihren Push-Ups dagegen eher leidlich aussehen. Die Bullock hat aber zumindest mit ihrer wirklich sehenswerten Heldentat in dem Sci-Fi-Drama GRAVITY wieder Boden gut gemacht, ich mochte Sie sehr in dem Film. Es gibt aber auch den Oscar-Fluch, so haben sich etliche Schauspielerinnen (und die Liste ist wirklich lang!) nach ihrem Gewinn von ihren Lebenspartnern getrennt, ja sowas schnapp ich auch mal auf, wenn ich gerade in einer Arztpraxis während der Wartezeit langeweilend auf dem Stuhl sitze. Ob da bei den Verflossenen wohl zu viel Ego und Neid eine Rolle spielt?! Es gibt auch einige Akteure, für die es nach dem Sieg Karrieretechnisch nur noch bergab ging, ein Oscar Gewinn ist also nicht immer unbedingt ein Segen. Die Academy Awards sind eine Tradition, der ich jedes Jahr die Stange halte und als begeisterter Filmfan bin ich trotz der Meckerei immer wieder gern dabei. Die Sendung steht und fällt natürlich auch mit der Moderation, bisher haben die Verantwortlichen dabei ein glückliches Händchen bewiesen. Jedenfalls schaue ich mir dieses Happening viel lieber an, als das jährliche musikalische Gruselspektakel, den Eurovision Song Contest, das man nüchtern nur schwer oder nicht sehr lange ertragen kann. Ich weiß, es ist eine ganz andere Veranstaltung, aber ich wollte es nur mal schnell loswerden.
Noch was: Jedes Jahr wird genau einen Tag vor den Oscars die goldene Himbeere verliehen, für die schlechtesten Leistungen im Film. Dieses Jahr hat Will Smith die Arschkarte gezogen, der für seinen Flop-Film AFTER EARTH als schlechtester Nebendarsteller „ausgezeichnet“ wurde. Es wird nicht besser, denn die schlimmste männliche Hauptdarsteller-Performance geht an seinen Sohn, Jaden Smith. Das war kein gutes Jahr für Smith, den ich sonst sehr gut leiden kann.

Moderiert wurde die Show zum 2ten Mal nach 7 Jahren von der talentierten und in den USA äußerst beliebten Ellen DeGeneres. Sie führte, wie nicht anders von ihr gewohnt charmant und witzig durch die gesamte Ausstrahlung, wenn auch nicht so zynisch und ordinär wie letztes Jahr der FAMILY GUY-Erfinder Seth McFarlane. Da ging DeGeneres wohl lieber auf Nummer sicher, hatte aber auch einige Lacher auf Ihrer Seite. So scherzte Sie zuerst, Pizza für die Filmschaffenden live bestellen zu wollen, was Sie dann auch tatsächlich tat, um dann nachher von den Stars das Geld wieder einzusammeln. Das Gruppenbild, das Sie dann auf Twitter postete, was wiederum das soziale Netzwerk vorrübergehend lahmlegte, ist wohl bei Jedem noch so Uninteressierten über die Medien angekommen. Das geschossene Bild sieht übrigens sehr hübsch aus, überhaupt war das eine eher kuschelige Show und ich hatte das Gefühl, das die Moderatorin sich lieber bei den Celebritys als auf der Bühne aufhielt. Sie machte sich ebenfalls über Jennifer Lawrence lustig, die letztes Jahr bei Ihrer Ehrung auf der Treppe hinfiel, was nicht verwunderlich war angesichts des Kleides, das Sie trug. Nun angeblich ist ihr dieses Vopa dieses Jahr wieder passiert, diesmal auf dem roten Teppich. So schlug DeGeneres vor, falls J-Law Beste Nebendarstellerin für AMERICAN HUSTLE gewinnen sollte, Sie den Oscar dann doch besser sitzend erhält. Liza Minnelli kriegte ebenfalls ihr Fett weg, als DeGeneres sie als besten männlichen Doppelgänger bezeichnete. Skandale oder Aufreger gab es erwartungsgemäß nicht, es lief alles relativ routiniert ab.
Der Trend dieses Jahr waren eindeutig Filme über wahre Begebenheiten und Personen, 6 von den 9 nominierten Filmen beruhen darauf. Das Leben schreibt wohl dann doch die besten Geschichten. Obwohl ich schon sehr überrascht war, dass vor der Award-Saison das anfänglich sehr hochgehandelte Drama THE BUTLER erstaunlicherweise komplett übergangen worden ist, da hätte ich sonst noch was für verwettet, dass das ein todsicherer Kandidat für etliche Nominierungen gewesen wäre. 

So, wer hat gewonnen? Die Hauptkategorien im Schnellcheck:
Bester Film: 12 YEARS A SLAVE. Wie erwartet, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den Film leider noch nicht gesehen habe, wird aber baldigst nachgeholt.

Beste Regie: Alfonso Cuaron für GRAVITY. Ebenfalls nicht überraschend und von vielen vorhergesagt.

Bester Schauspieler: Matthew McConaughey DALLAS BUYERS CLUB. Die spannendste Kategorie dieses Jahr, auch wenn McConaughey leicht favorisiert wurde, hätte der Gewinner genauso gut auch Leonardo Di Caprio heißen können, dessen Performance in THE WOLF OF WALL STREET sehr viele für preiswürdig hielten. Der Film hat keinen einzigen Oscar erhalten.
Beste Schauspielerin: Cate Blanchett, die alles zuvor gewonnen hat was es überhaupt zu gewinnen gibt, sie hat einen coolen und wettsicheren Auftritt hingelegt und sich zudem lautstark für gute und starke Frauenrollen aussprach, an alle Produzenten und Verantwortlichen in Hollywood. Diese Frau ist nicht nur bildhübsch, talentiert, humorvoll und professionell sondern hat auch was im Köpfchen, das merkte man auch bei den gefühlten 50 Dankesreden dieses Jahr, die sie für BLUE JASMINE gegeben hat. Absolut hochverdient! Judi Dench war ja auch nominiert für das Drama PHILOMENA, übrigens haben die Beiden Ausnahmeschauspielerinnen in dem Film TAGEBUCH EINES SKANDALS zusammen gespielt, der ebenfalls sehr sehenswert ist! Beide wurden damals auch für ihre Leistungen nominiert.

Bester Nebendarsteller: Natürlich Jared Leto. Laut DeGeneres die ‚Hübscheste‘ unter den Nominierten dieses Jahr, er war auch der einzige, der dann etwas politisch wurde und den Aktivisten in der Ukraine und Venezuela bedachte, so auch an alle AIDS-Verstorbenen, das natürlich stark mit seiner prestigeträchtigen Rolle als Transe mit dem Herz am rechten Fleck in DALLAS BUYERS CLUB eng verknüpft war. Toller Auftritt! McConaugheys Rede hat mir dagegen nicht so geschmeckt.

Beste Nebendarstellerin: Da hatte Lupita Nyong’o für 12 YEARS A SLAVE die Nase vorn und somit plazte auch der 'Tom-Hanks-Moment' für Jennifer Lawrence (2 Oscar Ehrungen hintereinander) an diesem Abend . Lupita ist bezaubernd, sowohl als Person als auch Ihre emotionale Rede.
Beste Drehbücher gingen an 12 YEARS A SLAVE (adaptiert) und an HER (original), das mich besonders für Spike Jonze gefreut hat. Falls ihr Spike nicht kennt, googelt ihn mal. Der Mann hat so viele tolle Arbeiten gemacht, auch sehr viele geniale Musikvideos gedreht u.a. für Björk, Daft Punk, Fatboy Slim, Beastie Boys und R.E.M.

Beste Kamera: Verdient an Emmanuel Lubezki GRAVITY, der Film hat insgesamt 7 Trophäen erhalten, die meisten an diesem Abend, natürlich viele in den technischen Kategorien.
2 Oscars gingen an THE GREAT GATSBY, bester fremdsprachiger Film wurde THE GREAT BEAUTY aus Italien. AMERICAN HUSTLE, den ich ja bekanntlich eher mittelmäßig fand, ging vollkommen leer aus, nicht mal für die Besten Kostüme war ein Trost-Preis drin.

Peinlichster Auftritt: John Travolta, der die Nominierte Kristen Anderson-Lopez für den Oscar-Gewinner Song „Let It Go“ aus FROZEN falsch vom Teleprompter ablas. Was folgte war ein Shitstorm gegen Travolta, wo auch scherzhaft gepostet wurde, er sollte mal den Hauptdarsteller für 12 YEARS A SLAVE Chiwetel Ejiofor anmoderieren. Das wäre vermutlich auch in die Hose gegangen.
Es ist immer wieder ein Ereignis, einer meiner Lieblingsschauspielerinnen Glenn Close zu sehen, die skandalöserweise noch keinen Oscar bisher gewonnen hat. Sie hat dieses Jahr THE MEMORIAM, also die Verstorbenen der vergangenen 12 Monate gewürdigt, zu denen u.a. Joan Fontaine, Shirley Temple, Maximilian Schell und der leider viel zu früh verstorbene und großartige Philip Seymour Hoffman  gehörten, musikalisch unterstützt durch Bette Midler, die „Wind Beneath My Wings“ live zum Besten gab. P!nk hatte ebenfalls einen reizenden Auftritt mit einer schönen Hommage an DER ZAUBERER VON OZ (1939), dass zu den bekanntesten und meist zitierten Filmen Aller Zeiten gehört.

Stellt sich nur die Frage: Wo war George Clooney dieses Jahr? Der gehört ja wie festes Inventar zu den Oscars, vielleicht war er auch etwas angepieselt, weil sein aktuelles Werk MONUMENTS MEN bei den Kritikern durchfiel und keine einzige Nominierung erhalten hat. Er wird es besser wissen. Vielleicht dreht er aber auch gerade einen Film, für den er dann nächstes Jahr wieder nominiert wird. Und vermutlich ist dann auch wieder Meryl Streep mit von der Partie. In Ihrer Ausnahmekarriere bisher stolze und unerreichte 18 Nominierungen, die sie in 3 Siege umgewandelt hat. Wow! Meine Tipp Trefferquote war dieses Jahr auch ansehnlich, von den 24 Kategorien habe ich 20 richtig hervor gesehen. See U Next Year, glatzköpfiger Goldjunge!